Das Thema für den aktuellen Blogevent ist „Sentimental Journey“. Ob jetzt schön oder unangenehm, bleibt bei der Reise in die Vergangenheit jedem selbst überlassen. 😉
Was mich in meiner Kindheit essensmäßig am stärksten geprägt hat, war glaub ich der sonntägliche Braten mit Klösen. JEDEN Sonntag. Und ich wurde geweckt, damit ich den nur ja nicht verpasse und pünktlich um 12 am Mittagstisch sitzen konnte. Dumm dabei war nur, daß ich Klöße und Braten schon seit meiner ersten Erinnerung gehasst habe. Vor allem rohe Klöße. Diese glibberige Oberfläche und die quietschig ziehige Konsistenz. Ich mußte teilweise echt würgen, wenn meine Eltern mal wieder gemeint haben, sie müssen mich zu meinem Glück zwingen. Bis ich so 16/17 rum war, und ich mich behaupten konnte, waren die Sonntage (und Montage, weil da gabs immer die Reste) echt traumatisierend.
Mittlerweile ess ich Klöße und Braten, aber so gerne, als daß ich sie mir auch noch selber koche, definitiv nicht. Somit fällt diese Reise in die Vergangenheit also schon mal weg.
Positive Erinnerungen sind auf alle Fälle die belegten Brote, die mir meine Mom oft zum Abendessen gemacht hat, so ganz lieb verziert und dekoriert, in handlichen Stückchen, immer auch mit Obst und/oder frischem Gemüse. Oder unser WG Standardgericht, Brokkoli-Spaghetti, was es mindestens einmal alle zwei Wochen gab. Beides ist aber nicht wirklich was, wo es ein Rezept gibt bzw. wo man wirklich irgendwas ernsthaft kocht oder backt. Also auch nix.
Und dann, ja dann war da noch mein Opa. Er war gelernter Bäcker/Konditor, und so bis ich 12/13 war gabs an größeren Familienfeiern immer sein Heiligtum, eine Prinzregententorte. Die war der Hammer und der Höhepunkt jeder Feier. Ich hab also bei meiner Tante gebettelt – sie hat sein hoch geheiligtes Rezeptbuch geerbt – ob ich das Rezept haben kann. Konnte ich und somit gibt es von mir
Nachbacken ist natürlich erlaubt, aber nur, wenn ihr beim ersten Bissen einen netten Gedanken an meinen Opa schickt. 😉