Archive for the ‘Rant’ Category

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WTF?!?

18.08.2010

Ich mach seit sieben Jahren für einen Bekannten Designs für jeweils zwei Veranstaltungen pro Jahr. Kostenlos, nebenher, ist ein Kumpel, macht man gerne, außerdem tuts dem Ego gut, wenn man ein paar hundert Leute mit seinen Sachen rumlaufen sieht. Sein Geschmack wurde in letzter Zeit eher kitschig, meiner eher straight, es kam, wie es kommen muß, er hat jemanden gefunden, der mehr nach seinem Sinn arbeitet.

Nicht schön, klar, aber nix, was ich nicht auch überleben würde. Ich frag ihn also im Vorfeld der nächsten Veranstaltung, willst du, daß ich das noch mache, oder macht das der neue Designer? Nö, soll ich machen, aber natürlich, gar keine Frage. Ich setz mich also hin, geschätzte Arbeitszeit für den ersten großen Batzen ca. 30 Stunden, schick ihm das. Es kommen keine Begeisterungsstürme zurück, aber ein ok. Nach einigen Mails hin und her stellt sich dann heraus, daß er wohl doch nicht so glücklich mit dem Kram war, und er den neuen Designer dann doch auch nach einem Entwurf gefragt hat, der ihm – keine Überraschung – viel besser gefällt. Aber ich darf noch die Give-Aways machen.

ICH DARF?!?
ICH DARF WEITERE 30 ODER MEHR STUNDEN ARBEITEN, UND DU GLAUBST, DAMIT TUST *DU* *MIR* DEN GEFALLEN?!?

In der Arbeit crashen die zwei Maschinen eines RACs bzw. booten nach kurzer Zeit gleich wieder. Krisenbesprechung im Team, die Maschinen sind mir zwar nicht wirklich vertraut und von RAC hab ich keine Ahnung, aber wenn Maschinen in nem Cluster wild booten, ist ein genauerer Blick aufs Heartbeat-Netz auf alle Fälle einen Versuch wert. Wird ignoriert bzw. als nicht relevant abgetan. Eine Woche später, nach viel wildem Getue der Kollegen, stellt sich raus, daß der Cluster-Interconnect im Arsch ist (= das Netz, über das der Heartbeat läuft).

ACH ECHT?!?
WÄR ICH JA NIE DRAUF GEKOMMEN?!?

Ich baue eine neue Maschine auf, um damit ein Projekt auf alter Hardware abzulösen. Auf der alten Maschine ist ein Netz konfiguriert, wo ich nicht weiß, was es ist, und ob es überhaupt noch gebraucht wird, Traffic läuft keiner drüber. Also schreibe ich eine Mail an zwei Kollegen (einer davon noch im Urlaub), die mit der Umgebung besser vertraut sind,  ob ich das Netz auch mit auf den neuen Rechner legen soll. Antwort von Kollege 1 per Telefon, hm, weiß ich auch nicht. Warte ich ping mal die IP xxx.xxx.xxx.255, weißt du, das ist die Broadcast-Adresse, dann sehen wir, was in dem Netz sonst noch so da ist. Antwort von Kollege 2 per Telefon, eine Woche später: hm, weiß ich auch nicht, aber warte mal, ich pinge die IP xxx.xxx.xxx.255, weißt du, das ist die Broadcast-Adresse, dann sehen wir, was in dem Netz sonst noch so da ist.

ICH ADMINISTRIER SEIT KNAPP 10 JAHREN UNIX-MASCHINEN, ICH WEISS, WAS EIN BROADCAST-PING IST?!?
ABER DAS BEANTWORTET MEINE FRAGE NICHT?!?

Bin ich hier nur noch der Depp? Muß ich erst bei diesem Drecks-Alpha-Dog-Gewichse mitmachen, und durch Rumgezicke zeigen, daß ich die dickeren Eier habe, bevor man mich ernst nimmt? Ist meine Aufgabe so minderwertig, daß sie überhaupt nicht als Arbeit wahrgenommen wird, sondern als Gefälligkeit, die man MIR macht (laß die Kleene mal mit den bunten Pixeln spielen, is ja auch nett)?

WAS GLAUBT IHR BESCHEUERTEN ARSCHLÖCHER EIGENTLICH, WER IHR SEID?!?

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Schrödinger’s Rapist

31.07.2010

Ich habs als Edit schon in den letzten Artikel eingefügt, in den Kommentaren im Law Blog wurde von „kauz“ auf einen Artikel verlinkt, den ich verdammt genial fand:

Schrödinger’s Rapist: or a guy’s guide to approaching strange women without being maced

(Lesen! Jetzt!)

Der Artikel beschreibt ziemlich gut, wie sich Frau-sein in Bezug auf Dating und alles, was damit zu tun hat, so anfühlt. Das ist jetzt noch nichtmal als Gejammere im Sinne von „Oh, ich arme Frau, die täglich gegen die von der Gesellschaft bezüglich ihres Geschlechts auferlegten Handicaps kämpfen muss“ zu verstehen. Ich verbringe nicht meine Zeit damit, ständig darüber nachzudenken und Angst davor zu haben, Vergewaltigt zu werden. Da wird man ja nur doof von.

Aber es gibt bestimmte Dinge, die ich einfach nicht oder nur mit extremen Unwohlsein mache, und das ist genauso fest verdrahtet wie z.B. nicht bei Rot über die Ampel zu fahren.

Alleine Nachts in einer Großstadt durch etwas abseits gelegene Straßen laufen? Nö. Rucksackurlaub alleine, evtl. auch noch in einem Dritte-Welt-Land? Never. Alleine per Anhalter bei einem Mann mitfahren? Keine Chance. Einen Mann in einer Date-Situation in meine Wohnung lassen, wenn Sex mit ihm nicht was ist, womit ich leben könnte; also noch nicht mal, daß ich zu dem Zeitpunkt (schon) Sex mit dem Mann möchte, aber ich habe es zumindest in der Theorie in Betracht gezogen und für akzeptabel empfunden? Sicherlich nicht.

Und das ist keine Überreaktion oder überängstliches Verhalten. Ich meine, fragt euch selber, wenn ihr eine Geschichte lest

-> in der eine Frau sich nachts auf ner einsamen Straße als Anhalterin von nem Typen mitnehmen läßt, und dann sexuell angegriffen wird

Denkt ihr dann nicht „wow, wie dämlich kann man sein, weiß doch jeder, wie gefährlich das ist“?

-> eine Frau mit einem Mann nach einem Date mit in die Wohnung geht, und sie wird vergewaltigt

Glaubt ihr überhaupt, daß es eine Vergewaltigung ist, weil, pf, sie ist nach nem Date mit ihm in die Wohnung gegangen, was erwartet sie denn?

-> daß eine Frau nen kurzen Rock und ne tief ausgeschnittene Bluse anzieht, darin in der Disco mit viel Hüft- und Schulterbewegung tanzt, ein Typ meint, er muß da mitmachen und sie anfassen und sich mit voller Körperlänge fest an sie drücken, und sie sich dann wegen diesem sexuellen Übergriff beschwert

Wieviele würden das noch nichtmal als sexuellen Übergriff definieren, sondern mit einem „hat sie doch so gewollt“ und/oder „sie soll sich doch geschmeichelt fühlen“ abtun?

Und das sind die Fakten, mit denen man als Frau einfach lebt, genauso wie die zwei Fleischklöpse an der Vorderseite und daß man alle paar Wochen seine Tage hat. Ist halt so. Aber daraus entsteht auch dieser Teufelskreis.

Ich WEISS, daß alle Punkte oben totaler Blödsinn sind, daß in keiner Sitation die Frau schuld hat, daß jedesmal ihre Rechte auf Selbstbestimmung verletzt werden. Es ist SCHEISSEGAL, ob eine Frau nackig durch die Straße rennt und „Ich will Sex“ schreit, wenn sie eine Minute später „Nee, jetzt doch nicht“ sagt, ist das gefälligst zu akzeptieren und zu respektieren. Und es ein Unding, daß das nicht selbstverständlich ist.

Aber die gesellschaftliche Realität ist nun mal anders, und deswegen verhält man sich als Frau auch entsprechend, und Frauen, die das nicht tun, bekommen das Brandmark „Selber Schuld“.

Teufelskreis.

Aber der wichtigste Teil dieses Artikels, und der auch zur Situation von Anke und den dämlichen Kommentaren dazu wie die Faust aufs Auge passt, ist der Punkt 4 in dem Artikel

„The fourth point: If you fail to respect what women say, you label yourself a problem.“

Jedes ignorierte „nein“, ob verbal oder über Körpersprache, jede Überschreitung einer persönlichen Grenze, wie eng oder weit die auch jeder für sich steckt, ist eine Bedrohung. Punkt, ohne Ausnahme. Weil wie in dem Artikel schon geschrieben wurde, wie kann ich mich bei jemanden sicher fühlen, der meine Grenzen nicht akzeptiert bzw. als nicht gültig für sich empfindet?

Der Postbote hat die Grenze von professionellem Verhalten und damit auch eine Grenze von Anke überschritten.

Das ist die Tatsache.

Man mag darüber diskutieren, ob man für sich diese Grenzen anders stecken würde, man mag darüber diskutieren, wie man auf solche „Grenzverletzungen“ reagieren würde (und sich wie Anke im Nachhinein ärgern, daß man es nicht anders gemacht hat), aber das ist nicht der Punkt. Man muß die Grenzen einer anderen Person nicht nachvollziehen können, aber man MUSS sie akzeptieren.

Und wenn man sie – von mir aus auch aus Versehen – verletzt, gefälligst den Schritt zurücktreten und sich dafür entschuldigen. Nichts anderes. Ansonsten mache ich sehr deutlich, daß ich dem anderen null Respekt entgegenbringe und ihn einfach als Objekt sehe und behandle, was nur für meine Bedürfnisse da ist und sich gefälligst auch entsprechend anzupassen hat.

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Ich habs ja befürchtet…

05.07.2010

Daß der Bayer als Wähler nicht so unbedingt der Hellste ist, wurde ja schon bei der letzten Landtagswahl gezeigt, wo tatsächlich 8 Prozent eine FDP mit dem Slogan „Der deutlichste Kontrast zu schwarz“ gewählt haben. Head. Desk.

Diesen Sonntag haben sie es noch einmal mehr bewiesen, als knapp über 60%  von rund 40% der Wahlberechtigen beim Volksentscheid zum „Nichtraucherschutz“ (Duh!) gestimmt haben.

Weil nein, es geht hier nicht um Raucher gegen Nichtraucher, und „Schutz“ der Nichtraucher. Es geht hier darum, kleinen Unternehmern nicht die Wahl zu lassen, für welches Klientel sie ihren Betrieb ausrichten möchten. Und es geht darum, unfähig zu Kompromissen zu sein, und unbedingt und zu 100% Recht zu bekommen. Daß ca. 80-90% aller Gastronomiebetriebe in Bayern bereits rauchfrei sind, reicht nämlich anscheinend AUF GAR KEINEN FALL!1!elf!. Wo kämen wir denn da hin, wenn mir als Nichtraucher nicht JEDE kleine Furzkneipe als theoretische Möglichkeit, unbehelligt vom Qualm ein Bier zu trinken, offen stehen würde. Als Vegetarier möchte ich ja bittschön auch, daß mir im Steakhouse ein anständiges vegetarisches Menü angeboten wird. Gefälligst.

Gottseidank gibt es aber anscheinend in D auch noch Bundesländer wie Niedersachsen, Schleswig-Holstein oder Hessen, die das ganze Thema entspannt sehen und keinen Bedarf sehen, missionarisch veranlagten Fanatikern eine Plattform  zu bieten.

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Dear Mr. President

30.06.2010

Ich find das mit der Wahl zum Präsidenten ja grad brutal spannend – fast besser als jeder Fussballkrimi! 😀

Klar, persönliche Schlappe für Merkel und Westerwelle, aber eigentlich auch ein Zeichen, daß nicht alle CDU/CSU- bzw. FDP-Typen doof sind. Ich finde es eigentlich eher positiv, daß es da ein paar Leute* in deren Reihen gibt, die noch den Begriff „Volksvertreter“ ernst nehmen, und den Menschen wählen, den laut Umfragen das Volk auch will.

Gefällt mir, und vielleicht ist in dem Land ja doch noch nicht alles verloren. 🙂

* Wobei ich mir jetzt nicht die Naivität erlaube und denke, daß das wirklich welche von den Bundestagsabgeordneten sind, ich tipp da eher auf die Wahlmänner und -frauen aus der Ecke.

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Hochrechnungen

27.09.2009

Erste Hochrechnung:

Es reicht für schwarz/gelb und die Piraten haben zwei Prozent.

Damit ist mein persönlicher Worst-Case ziemlich exakt eingetreten. Dreck! 😦

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Hoist Your Colours!

27.09.2009

hyc

Hoist The Colours!

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Morgen gilts!

26.09.2009

Morgen zeigt sich, wieviele  in diesem Land genug Arsch in der Hose haben um eine Partei zu wählen, die nicht allein regieren könnte, die von allen größeren Medien belächelt wird und gerne als Spaßpartei bezeichnet wird, die nur „Nerds“ anspricht, die in Umfragen bei 1-2% liegt und somit als „Stimmverschwendung“ gilt, die sich in der Hauptsache auf einen bestimmten kleinen und „unwichtigen“ Themenkreis beschränkt.

Den Themenkreis, der gerade uns,  die wir das Internet als wichtigen und nicht mehr wegzudenkenden Teil unseres Leben sehen, am Herzen liegt: Meinungsfreiheit, keine Zensur, keine Überwachung, faires Urheberrecht, Schutz der Privatssphäre.

Wer und wieviele sind mutig genug, sich dazu zu bekennen und das Kreuz entsprechend zu setzen?

Klarmachen zum Ändern!

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Der Anfang

19.06.2009

Was mich gerade am meisten bei dem Thema Internetzensur und dem gestern verabschiedeten Gesetz dazu erschreckt ist, wie wenig es anscheinend die große Mehrheit in D interessiert. Ich meine, wir reden von einer ziemlichen Aufweichung, wenn nicht ganz eindeutigen Verletzung des Grundgesetz.

Wo bleibt der Aufschrei? Wo sind die Zeitungen, die das auf ihrer Titelseite propagieren? Wo die Leute, die das Thema überhaupt interessiert? In den meisten Foren (also sogar schon die als erstes Betroffenen und Leute, für die das Internet als Medium zum Leben gehört), in denen ich unterwegs bin, läuft das Thema so irgendwie nebenbei, zwei/drei Posts von Leuten, die sich aufregen, aber mehr auch nicht.

Sind wir (als Volk ganz allgemein) mittlerweile so müde, so frustriert, so gleichgültig? Oder brauchen wir vielleicht sogar eine Diktatur? Die letzte ist jetzt rund 20 Jahre her, und wie oft hört man „Naja, war ja nicht alles verkehrt“ und „In vielen Bereichen gings uns da besser“? Oder auch „Der Adolf hat manches schon richtig gemacht“? Sind wir so unselbstständig und haben soviel Angst vor Eigenverantwortung, daß wir jemand brauchen, der uns sagt, wo es langgeht? Und das so dringend, daß wir dafür dann auch bereit sind, Freiheiten zu opfern? Eine einengende Umklammerung ist ja schließlich auch eine Umarmung?

Ich weiß nicht, ob ich wütend sein soll oder einfach nur traurig.

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Politische Aktivitäten zum Wochenende

10.05.2009

– Mitgliedsantrag für die Piratenpartei ausgefüllt, unterschrieben, in den Umschlag gesteckt, geht morgen zur Post … check

– Unterstützungsunterschriftsantrag für die Zulassung der Piratenpartei zur Bundestagswahl ausgefüllt, unterschrieben, in den Umschlag gesteckt, geht morgen zur Post … check

ePetition mitgezeichnet … check

– im Bekanntenkreis Werbung für die Petition und die Piratenpartei gemacht … check

Ich hab die Schnauze gestrichen voll!

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PIRATEN!!!

28.04.2009

Mit dem, was im Moment so abgeht – ok, seit Jahren schlimmer und schlimmer wird, und jetzt einfach einen neuen Höhepunkt erreicht hat – denke ich ja drüber nach, in die Piratenpartei einzutreten. Ich meine, wenn ich sowas auf heise.de lese, wird mir ja einfach nur schlecht.

Das lustige, oder besser: erschreckende, daran ist, daß ich aber mittlerweile echt Angst habe, auch nur bei der Unterschriftenaktion zur Zulassung zur Bundestagswahl mitzumachen. Ich habe echte Bedenken, mich mit Namen und Adresse bei meiner Landesregierung für diese Partei auszusprechen.

Wenn es wie in dem Artikel beschrieben reicht, einem dummen Link zu folgen, um in die Maschinerie von einer Verfolgung wegen Kinderpornografie zu kommen, mit Rechnerkonfiszierung und dem ganzen Drum und Dran, was wird dann mit denen Leuten passieren, die sich dafür aussprechen, daß diese ganze Sperre einfach nur Unfug ist? Mache ich mich damit nicht schon verdächtig? Und angreifbar? Werde ich dann aufgrund von meiner Unterschrift auf eine Liste gesetzt mit, uh, Sympathisantin dieser Internetverbrecher, die behalten wir doch mal im Auge.

Und ist es nicht absolut furchtbar, daß ich mittlerweile soweit das Vertrauen in die Rechtsorgane in diesem Staat verloren habe, daß ich mir solche Gedanken mache? Keine Ahnung, in wie weit das einfach  nur simple Paranoia ist, aber eigentlich sollte es doch noch nichtmal soweit kommen, oder?